Wie sicher ist Kryptowährung?

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Das Interesse, in Kryptowährungen zu investieren sinkt und steigt. Allerdings sollte man im Hinterkopf behalten, dass auch der Bitcoin-Preis in der Vergangenheit schon immer sehr stark geschwankt ist. Was viele dabei vergessen: Die meisten Kryptowährungen, wie Bitcoin oder Ethereum sind weniger sicher und anonym, wie oft angepriesen. 

Warum das so ist und wie du Krypto möglichst sicher verwenden kannst, erkläre ich dir in diesem Artikel. Hast du keine Lust zu lesen, dann schau dir einfach mein Video an. 

Was sind Kryptowährungen überhaupt?

Von Dogecoin über den Dollar-Stable-Coin bis zum bekannten Bitcoin: Laut Finanztip gab es letztes Jahr über 10.000 verschiedene Währungen. Aber was vereint all diese Coins miteinander und was bedeutet der Begriff überhaupt? Was ist eine Kryptowährung?  

kryptowaehrungen anzahl
Es gibt Tausend verschiedene Kryptowährungen. Der Markt boomt.

Mit Kryptowährungen sind erst einmal digitale Währungen gemeint. Also eine rein digitale Währung, von der kein bares Geld existiert. Außerdem werden Kryptowährungen, wie Bitcoin, nicht von Notenbanken oder anderen zentralen Einrichtungen herausgegeben und unterliegen auch keiner direkten staatlichen Regulierung (1). 

Was der Staat allerdings regulieren kann, ist der Zugang zu den Krypto-Märkten. So brachte das EU-Parlament beispielsweise vor ein paar Monaten ein Gesetz auf den Weg, durch das strengere Regeln für die Krypto-Portale gelten sollen. Diese Portale sind der einzige Weg, um einfach „normales“ Geld in Kryptowährungen umzutauschen. 

Die zugrundeliegende Technologie, also beispielsweise die Blockchain von Bitcoin, lässt sich hingegen nicht ohne weiteres regulieren (2).

Wusstest du, dass die digitalen Währungen schon seit 40 Jahren existieren? 1983 stellte David Chaum eine Währung namens eCash vor, die vom Prinzip her den heutigen Kryptowährungen sehr ähnlich ist. Sein Unternehmen ist 1998 allerdings pleitegegangen, weshalb die Währung heute nicht mehr existiert (3).

Die älteste Kryptowährung, die bis heute überlebt habt, kennt wahrscheinlich jeder: Bitcoin. Gemessen an seiner Marktkapitalisierung – als dem Wert aller Bitcoins, die existieren, ist sie außerdem die mit Abstand größte Kryptowährung (4).

bitcoin groesste kryptowaehrung
Bitcoin ist die bekannteste und größte Kryptowährung.

Bitcoin wurde erstmals 2008 in einem Dokument vorgestellt, das von Satoshi Nakamoto vorgestellt wurde. Diese mysteriöse Person – oder Gruppe von Personen – ist bis heute unbekannt. Wir kennen also den Schöpfer von Bitcoin nicht. 

Die erste Transaktion folgte zwei Jahre später. Und zwar wurden zu einem Spottpreis von 10.000 Bitcoin zwei Pizzen gekauft. Beim heutigen Kurs entspräche das rund 300 Millionen Euro (5).

Zum Durchbruch von Bitcoin verhalf unter anderem die dahinter stehende Technologie: Die Blockchain. Eine Blockchain könnte man mit einem Kassenbuch vergleichen, in der jede Transaktion notiert ist. Dieses Kassenbuch existiert allerdings nicht nur einmal, sondern jede Person hat eine Kopie davon. Deshalb spricht man auch davon, dass Bitcoin dezentral ist und alle Transaktionen öffentlich einsehbar sind. 

bitcoin blockchain grafik
Jede Transaktion in der Blockchain ist öffentlich und wird notiert.

Würde jemand das Kassenbuch manipulieren, also beispielsweise eine Transaktion eintragen, die gar nicht stattgefunden hat, würde das allen anderen Teilnehmenden auffallen. Es gibt also keine zentrale Instanz, wie das bei einer Bank der Fall ist, weshalb die Technologie als besonders manipulationssicher gilt (6). 

Wenn du mehr über die Funktionsweise erfahren möchtest, kannst du dir dieses Video der Tagesschau anschauen.

Am Ende des Tages ist es die Kombination aus Dezentralisierung und Transparenz, die Kryptowährungen für viele so innovativ und revolutionär macht. Sie stellen die bisherige Vorstellung vom Geld und seiner Verwaltung auf den Kopf. Ein radikaler Paradigmenwechsel. Aber wie privat und anonym sind Kryptowährungen wirklich?

Warum Bitcoin weder anonym noch privat ist

Um zu beantworten, wie sicher Kryptowährung ist, muss ich dir zunächst den Begriff „Pseudonymität“ erklären. Denn in der Welt der Kryptowährungen wird weniger von Anonymität, sondern vielmehr von Pseudonymität gesprochen. Was ist der Unterschied?

Pseudonymität bedeutet, dass ihr nicht mit eurem echten Namen, sondern mit einem Pseudonym, also beispielsweise eurer Bitcoin-Adresse, auftretet. Diese Adresse kann sich jeder kostenlos generieren. Ein Pseudonym ist vergleichbar mit einem Künstlernamen oder einem selbst gewählten Usernamen im Internet. Er bleibt das gleiche – allerdings kann man erst einmal nicht sagen, welches Pseudonym zu welcher Person gehört (7).

Die Blockchain von Bitcoin ist außerdem komplett transparent. Das heißt, jeder kann Online einsehen, welche Transaktionen gerade durchgeführt werden und in welcher Höhe. 

kryptowaehrung transaktion
Die Transaktionen in der Blockchain sind transparent.

Wenn jemand eure Bitcoin-Adresse hat, bedeutet das also, dass er all eure Transaktionen sehen kann und darüber hinaus sogar weiß, wie viel ihr gerade auf eurer Wallet – also in eurem digitalen Geldbeutel – habt.

bitcoin wallet
Auch dein Guthaben kann jeder sehen.

Wirkliche Anonymität bieten sogenannte Privacy Coins. Sie basieren ebenfalls auf einer dezentralen Blockchain, allerdings sind sie technisch so aufgebaut, dass Transaktionen und Guthaben nicht eingesehen werden können (8).

Wenn du Krypto benutzen willst, um vollständig anonym zu sein, solltest du also einen Blick auf Privacy Coins werfen. Sie kommen dem guten Bargeld am ehesten nahe. Aber wie sieht es mit der Sicherheit von Kryptowährungen aus? Sind sie wirklich sicherer als das Geld auf unserem Konto?

Ist Krypto sicher?

Als Erstes solltest du immer daran denken, dass Kryptowährungen sehr spekulativ sind. Im Worst Case kannst du alles verlieren, wenn du in eine oder mehrere Kryptowährungen investierst.  

Dass der Kurs von Kryptowährungen sehr volatil ist – also stark schwankt –, erkennt man schnell, wenn man einen Blick auf den Bitcoin-Preis der letzten zwei Jahre wirft. Ende 2021 war ein Bitcoin beispielsweise noch 55.000 Euro wert. Ende Oktober 2023 ist es nur noch knapp die Hälfte. Mittlerweile liegt er wieder bei knapp 50.000 Euro. Man sollte also ganz genau wissen, was man macht, wenn man in Krypto investieren möchte (9).

bitcoin kurs chart
Dieses Jahr ist der Bitcoin wieder deutlich mehr angestiegen. Fragt sich, für wie lange.

Wenn du ein bisschen mit Kryptos herumspielen wollt – ich mache das auch mit ein wenig Spielgeld – dann solltest du auf jeden Fall das Zitat „Not your keys, not your coins“ beachten. Was bedeutet das? Deine Crypto-Coins gehören nur dir, wenn sie in deiner eigenen Wallet liegen und du das Passwort dafür hast. 

Viele kaufen ihre Kryptowährungen bei einer Börse und lassen sie dann dort liegen. Das ist ungefähr so, als würdest du am Geldautomaten Geld abheben. Anstatt es dann in deinen eigenen Geldbeutel zu stecken, gibst du es allerdings dem netten Kassierer nebenan, der es für dich in seinem Geldbeutel aufbewahrt. Kommst du am nächsten Tag zurück, kann es sein, dass er euer Geld noch hat – oder aber auch nicht (10).

Dass das kein theoretisches Risiko ist, hat sich vor rund einem Jahr gezeigt. Im November 2022 meldete FTX Insolvenz an, die die weltweit drittgrößte Krypto-Börse war. Ihr Wert belief sich zwischenzeitlich auf 32 Milliarden Dollar, (11) was ungefähr so viel ist, wie aktuell die Deutsche Bank und die Commerzbank zusammen wert sind (12). 

krypto boerse insolvenz
Kryptowährungen bei einer Krypto-Börse liegenzulassen, erhöht die Unsicherheit deiner Coins.

Anleger hatten Milliarden von Dollar verloren – allerdings nur diejenigen, die ihre Kryptos auf FTX liegen hatten und sie nicht auf die eigene Wallet umgezogen hatten.

Genau deshalb macht es Sinn, sein eigenes Geld auch in seinem eigenen Geldbeutel – also in seiner eigenen Wallet aufzubewahren. Hier unterscheidet man allerdings nochmal zwischen zwei verschiedenen Varianten: Einer Hot und einer Cold Wallet. 

Die Temperaturbezeichnung deutet an, ob die Wallet mit dem Internet verbunden ist. Bei einer Hot Wallet speichert man die Schlüssel zu seinen Coins auf dem eigenen Computer oder auf dem Smartphone in einer App. Das ist komfortabler, aber dafür weniger sicher, da Kriminelle dich theoretisch über das Internet hacken könnten, um so deine Coins zu stehlen. 

Wer die maximale Sicherheit will, sollte sich allerdings für eine sogenannte Cold Wallet entscheiden. Hier werden die Schlüssel zur eigenen Wallet auf einem USB-Stick gespeichert, der nur mit dem Computer verbunden wird, wenn man auf seine Coins zugreifen will (13).

Darüber hinaus solltest du bei besonders neuen und weniger verbreiteten Kryptowährungen aufpassen. Viele Influencer bewerben unbekannte Kryptowährungen – oder erstellen einfach ihre eigenen aus dem Nichts und behaupten, dass sie sich lohnen. Dann nutzen sie das Vertrauen ihrer Follower:innen, um den Preis dieser „überaus innovativen“ Währungen in die Höhe zu treiben. 

Mit solchen Coins zu zocken ist daher noch riskanter, als wenn man bei den verbreiteten Währungen, wie Ethereum oder Bitcoin bleibt. Mehr darüber erfahrt ihr in dieser Doku von ZAPP.

Darüber hinaus empfiehlt das BSI, dass man seine Wallet mit Zugangsdaten schützen und außerdem eine Sicherheitskopie seiner Wallet anlegen sollte. Genau das sage ich meinen Lesern ja auch immer: Sichere Passwörter verwenden und Backups anlegen. 

Fazit: Kryptowährungen können riskant sein

Was denkst du über Kryptowährungen? Würdest du in Kryptowährung investieren? Oder bleibst du vorerst deinen Scheinen und Kreditkarten treu? Mir persönlich gefällt der dezentrale Aufbau und wenn man ein paar Grundlagen beachtet, können auch Einsteiger Bitcoin und andere Währungen relativ sicher benutzen. Allerdings sind selbst verbreitete Währungen im Alltag noch kaum verbreitet und aus verschiedenen Gründen nicht praktikabel.

Wie stehst du zu Kryptowährungen? Hinterlasse mir gerne einen Kommentar mit deinen Erfahrungen! 🙂 

Quellen

  1. www.finanztip.de  
  2. www.tagesschau.de
  3. www.investopedia.com
  4. coinmarketcap.com
  5. www.investopedia.com
  6. www.bsi.bund.de
  7. netzpolitik.org
  8. www.coindesk.com
  9. www.finanztip.de
  10. www.wiwo.de
  11. www.investopedia.com
  12. www.boerse.de
  13. www.wiwo.de

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